Die Beziehung zwischen Tierarzt und Pferdebesitzer kann den Behandlungserfolg stark beeinflussen. Doch welcher Zusammenhang besteht zwischen der Qualität der Tierarzt-Kunden-Beziehung und dem Kognitionsbedürfnis von Pferdehaltern? Und welche weiteren Faktoren können diese Beziehung verbessern? Um diese und weitere Fragen beantworten zu können, haben wir in unserer Studie 302 Reiter befragt.
Wichtigste Erkenntnis: Pferdebesitzer möchten stärker in die medizinischen Entscheidungsprozesse und in die Behandlung ihrer Pferde einbezogen werden (Modell der gemeinsamen Entscheidungsfindung).
Weitere Ergebnisse:
Pferdehalter mit einem hohen Kognitionsbedürfnis (= die Spaß am Denken haben) …
…. zeigen ein aktiveres Informationsverhalten und möchten mehr in Entscheidungsprozesse einbezogen werden.
… haben eine bessere Beziehung zu ihrem Tierarzt
… haben eine bessere Wahrnehmung des Tierarztes als Informationsquelle.
Es besteht ein positiver Zusammenhang zwischen gemeinsamer Entscheidungsfindung und Qualität der Beziehung zum Tierarzt.
Weitere wichtige Faktoren für eine gute Tierarzt- Kunden-Beziehung sind die Wahrnehmung der gemeinsamen Entscheidungsfindung, die Häufigkeit der Kontakte und die Selbstauskunft vor der Behandlung.
Treffen wir als Pferdehalter gemeinsam mit unserem die Entscheidungen rund um die Behandlung unseres Pferdes, kann sich das positiv auf die Beziehung zwischen beiden Parteien auswirken. Wir sollten also ruhig mal nachfragen, warum diese oder jene Therapie aus Sicht des Tierarztes für sinnvoll erachtet wird oder ob es vielleicht auch Alternativen gibt.
Pimpertz, S. & Schütz, K. (2024). „Bitte erklären Sie mir das noch genauer!“ – das Kognitionsbedürfnis von Pferdehaltern in der Tierarzt-Kunden-Beziehung. Pferdespiegel, 27(02), 57-63.
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