Pferdehufe und Menschenfüße

Zeitschrift

für Psychologie im Reitsport

Zeitschrift für Psychologie im Reitport

In der Zeitschrift für Psychologie im Reitsport geht es um hochwertige, psychologische und damit wissenschaftlich fundierte Studien zum Einfluss des Reitens und der Interaktion mit Pferden auf Menschen. Die Artikel richten sich an Wissenschaftler/innen, Praktiker/innen und interessierte Studierende aus den sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Bereichen sowie Zeitschriften.

Es können sowohl Originalbeiträge als auch Theoriebeiträge eingereicht werden. Dabei sollte neben der wissenschaftlichen Fragestellung der Erkenntnisgewinn klar herausgearbeitet werden. Das angemessene methodische bzw. theoretisch-fundierte Vorgehen sind neben der kritischen Diskussion zu berücksichtigen.

Die Manuskripte unterliegen einer wissenschaftlichen und redaktionellen Begutachtung. Die eingereichten Artikel in deutscher oder englischer Sprache werden anonym im Doppelblindverfahren begutachtet. Notwendig werdende Änderungen und Kürzungen werden dem Autor mitgeteilt. Die veröffentlichten Artikel sind digital verfügbar und erscheinen ausschließlich im Open Access-Format. Für Autor/innen entstehen keine Kosten.

Autor/innen sind herzlich eingeladen, ihre Manuskripte per E-Mail an mail@kathrin-schuetz.com einzureichen.

Redaktion: Prof. Dr. Kathrin Schütz

Logo der Zeitschrift für Psychologie im Reisport
formale Angaben

Formale Gestaltung

Die Manuskripte müssen in deutscher oder englischer Sprache verfasst sein. Die deutsche Schreibweise soll dem DUDEN (neue Rechtschreibung) entsprechen. Die Gestaltung der Manuskripte orientiert sich am APA-Style (American Psychological Association).
Die Manuskripte mit einem Umfang von 2000 bis 8000 Wörtern werden als Microsoft Word-Dateien per E-Mail eingereicht. Das Titelblatt enthält die Namen aller beteiligten Autoren, deren Titel und institutionelle Zugehörigkeiten sowie Email-Adressen. Zudem sind der Titel des Beitrages mit maximal 100 Zeichen (ohne Leerzeichen) sowie eine deutsche Zusammenfassung und ein englisches Abstract mit jeweils 150-200 Wörtern einzureichen. Außerdem sollten drei bis fünf Schlüsselbegriffe bzw. Keywords genannt werden. Die Grobgliederung des Beitrages sollte die üblichen Elemente eines wissenschaftlichen Papers beinhalten (Einleitung mit theoretischem Hintergrund, Methode, Ergebnisse, Diskussion, Literatur, ggf. Anhänge).

Reiter in Beziehungen

Schütz, K., Warnstädt, C. & Balabanoglu-Lange, A. (2024). „Du magst dein Pferd lieber als mich!“ Reiter in Beziehungen.

Zeitschrift für Psychologie im Reitsport, e2024002, 1–12.

Ziel der vorliegenden Studie mit N = 649 Teilnehmenden war es, den Stellenwert des Pferdes in Beziehungen und als mögliches Eifersuchtsobjekt bei Reitern mit nichtreitenden Partnern (NR, n = 525), bei Reitern mit reitenden Partnern (RR, n = 73) sowie bei nichtreitenden Partnern von Reitern (NR, n = 51) zu untersuchen. Zusätzlich wurde das Eifersuchtserleben mit Hilfe des Düsseldorfer Eifersuchtsinventars erhoben. Die Befragten waren durchschnittlich M = 36.58 Jahre alt (SD = 10.49) und größtenteils weiblich (n = 573). Die Analysen ergaben sowohl bei den RN als auch NR, dass je mehr Zeit die Reiter mit ihren Pferden verbrachten, desto eher wurde das Pferd als Eifersuchtsobjekt eingeschätzt. Freizeitreiter bewerteten den Stellenwert des Pferdes in Beziehungen bzw. als Eifersuchtsobjekt im Durchschnitt niedriger als Turnierreiter. Bei der präventiven Eifersucht wiesen NR den höchsten Wert auf, deren Partner wöchentlich Reitunterricht nahmen. Je länger RN bereits mit Pferden zu tun hatten, desto geringer waren ihre Werte der reaktiven und ängstlichen Eifersucht. Fast alle nichtreitenden Partner besuchten die Pferde ihrer Partner und verbrachten somit mehr Zeit miteinander, wenn auch im Stall. Männliche Befragte waren insgesamt weniger eifersüchtig als weibliche Teilnehmende (reaktive Eifersucht). Dieser Geschlechterunterschied zeigte sich vor allem in der Gruppe RR. NR besuchen zudem fast alle die Pferde ihrer Partner.

Horse-Assisted Stress Reduction Coaching

Schmitz, J. & Seppelfricke, T. (2024). Willkommen, Gelassenheit! Der Einfluss eines Horse-Assisted Stress Reduction Coachings auf das Stresserleben, Emotionen und die Selbstwirksamkeitserwartung.

Zeitschrift für Psychologie im Reitsport, e2024001, 1–11.

In der vorliegenden quasi-experimentellen Längsschnittstudie wurde untersucht, inwiefern ein Horse-Assisted Stress Reduction Coaching Einfluss auf den Umgang mit Stress, die Selbstwirksamkeit sowie das Erleben von Emotionen nimmt. Die Stichprobe bestand dabei aus N = 54 Versuchspersonen (M = 33.68, SD = 13.58; 66,7% weiblich), welche entweder der Experimentalgruppe (EG) angehörten und an einem Horse-Assisted Stress Reduction Coaching teilnahmen oder der Kontrollgruppe (KG) zugeordnet wurden und somit kein Coaching absolvierten. Die Konstrukte der Selbstwirksamkeit sowie des Emotionenserlebens (positiv & negativ) wurden zu jeweils drei Messzeitpunkten gemessen. Die subjektive Stresseinschätzung wurde zum ersten sowie dritten Messzeitpunkt drei Wochen nach dem Coaching erhoben. Die Ergebnisse zeigen, dass sich sowohl der Umgang mit Stress, die Selbstwirksamkeit als auch das Erleben positiver sowie negativer Emotionen hoch signifikant positiv veränderten und starke Effekte aufwiesen. Dieses Ergebnis deutet auf die Möglichkeit hin, Stress, Ängste und Blockaden bei Menschen durch diese pferdegestützte Methode zu verbessern.

#ridersplaining – Ungefragte Ratschläge unter Reiter/innen

Schütz, K. & Kessel, A. (2023). #ridersplaining – Ungefragte Ratschläge unter Reiter/innen.

Zeitschrift für Psychologie im Reitsport, e2023001, 1–10.

Ziel der vorliegenden Studie war es, das Verteilen ungefragter Reitschläge unter Reiter/innen (Ridersplaining) zu untersuchen. Hierzu wurden N = 798 Reiter/innen verschiedener Disziplinen zu ihren Erlebnissen und möglichen Motiven rund um das Ridersplaining befragt. Fast alle Befragten hatten bereits ungefragte Ratschläge erhalten – am häufigsten von anderen Pferdehalter/innen, Stallbetreiber/innen und Freund/innen aus dem Stall. Diesen wurden vermehrt negative Motive zugeschrieben. Bei den von den Befragten selbst verteilten Ratschlägen standen positive Motive im Vordergrund, z. B. um anderen Reiter/innen zu helfen – mit dem Eindruck, hierdurch Dankbarkeit und Freude bei den anderen ausgelöst zu haben. Reiter/innen, die bereits ungefragt Ratschläge verteilt hatten, wiesen ein höheres interpersonales Vertrauen, ein höheres Bewertungsbedürfnis und ein höheres Neutralitätsbedürfnis auf als diejenigen, die bislang kein Ridersplainings betrieben hatten. Außerdem zeigte sich, dass je besser die befragten Reiter/innen ihr eigenes Wissen einschätzten, umso eher verteilten sie im Rahmen des Ridersplainings ungefragte Ratschläge. Aus den Ergebnissen lassen sich Implikationen für die Praxis der Reiter/innen untereinander und das Teambuilding im Stall ableiten.

Der Einfluss der Drei-gute-Dinge-Übung auf die Lebenszufriedenheit und das Wohlbefinden von Reiter/innen

Kessel, A. (2022). Der Einfluss der Drei-gute-Dinge-Übung auf die Lebenszufriedenheit und das Wohlbefinden von Reiter/innen.

Zeitschrift für Psychologie im Reitsport, e2022001, 1–18.

Die Drei-gute-Dinge-Übung gehört der Positiven Psychologie an, einer Teildisziplin der Psychologie. Da diese Übung nachweislich positive Effekte auf Menschen haben kann, aber bislang noch nicht im Reitsport-Kontext untersucht wurde, widmet sich diese Studie dem Themenbereich. Hier wurde der Einfluss der Drei-gute-Dinge-Übung auf die Lebenszufriedenheit und auf das Wohlbefinden von Reiter/innen untersucht. Die Stichprobe umfasst N = 80 Teilnehmer/innen, welche an einer Prä-Post-Messung teilnahmen. Zwischen den beiden Messzeitpunkten erhielt die Kontrollgruppe (KG; n1 = 31) kein Treatment, während die Experimentalgruppe (EG; s = 39) über einen Zeitraum von zehn Tagen die Aufgabe erhielt, im Rahmen der Drei-gute-Dinge-Übung abends nach einem Besuch im Reitstall drei Dinge zu notieren, die ihnen in Interaktion mit dem Pferd positiv im Gedächtnis geblieben sind. Es zeigte sich, dass das subjektive Wohlbefinden in der EG im Vergleich zur KG zum zweiten Messzeitpunkt zwar höher war, jedoch nicht signifikant. Eine signifikante Steigerung der Lebenszufriedenheit zeigte sich innerhalb der EG ebenfalls nicht. Dennoch bietet die Übung gute Ansätze für die Praxis und Folgestudien.

„Pferde sind nur was für Mädchen!?“

Schütz, K. & Warnstädt, C. (2021). „Pferde sind nur was für Mädchen!?“ Einschätzung der Geschlechterpräferenz für Pferde und den Reitsport aus der Sicht von Reiter/innen und Nichtreiter/innen.

Zeitschrift für Psychologie im Reitsport, e2021002, 1–11.

Im Alltag scheinen Pferde und Mädchen oder Frauen besonders verbunden zu sein. Ob auf Reiterhöfen, im Reitsportgeschäft oder in Zeitschriften: Wo man auch hinschaut, scheint der Reitsport auf das weibliche Geschlecht zugeschnitten zu sein – Vieles glitzert und schimmert pinkfarben. Wie lässt es sich erklären, dass scheinbar mehr Mädchen und Frauen von Pferden und dem Reisport angezogen werden? Und wie bewerten Reiter und Reiterinnen vs. Nichtreiter und Nichreiterinnen diese Vorurteile?
903 Personen haben an unserer Studie teilgenommen. Die Ergebnisse zeigen, dass Frauen ihrem Pferd mehr (Probleme) anvertrauen als Männer und dass – inbesondere aus weiblicher Sicht – Pferde merken, wenn es ihnen schlecht geht. Die männlichen Befragten sehen den Reitsport im Vergleich zu weiblichen Personen weitaus mehr als Frauensport an. Vor allem Nichreiter/innen empfinden das Reiten als weiblich und als eher langweiligen Sport.

Glaub an dich und dein Pferd!

Schütz, K. (2021). Glaub an dich und dein Pferd! Selbstwirksamkeitserwartung und Einschätzung der Reitkompetenz bei Reiter/innen.

Zeitschrift für Psychologie im Reitsport, e2021001, 1–10.

Man weiß, dass Pferde eine positive Wirkung auf uns haben können und beispielsweise unsere Selbstwirksamkeit im Coaching steigern können. Doch wie sehr glauben Reiter/innen, die (k)ein eigenes Pferd haben und (nicht) an Turnieren teilnehmen, an sich selbst und wie schätzen sie ihre reiterlichen Fähigkeiten ein?
863 Reiter/innen haben in dieser Studie Angaben zu ihrer Selbstwirksamkeit und zu ihren Reitkompetenzen gemacht. Die Ergebnisse zeigen, dass Turnierreiter/innen mehr in ihre Fähigkeiten und in ihr reiterliches Können vertrauen als Reiter/innen ohne Turnierteilnahmen. Diejenigen mit einem oder mehreren eigenen Pferden schätzen sich ebenfalls beser ein. Je größer die Reiterfahrung (in Jahren) ist und je mehr eigene Pferde die Befragten besitzen, desto höher sind die Selbstwirksamkeitswerte. Die Vielseitigkeitsreiter/innen traten sich am meisten und die Freizeitreiter/innen am wenigsten zu. Bei der Bewertung des reiterlichen Könnens schätzen die Springreiter/innen ihre Reitkompetenz am höchsten ein, die Freizeitreiter/innen bewerten ihr reiterliches Können am niedrigsten.

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